Sauna Verhaltensregeln...

Die positive Wirkung des Saunabesuchs ist kein Geheimnis. Er regt den Stoffwechsel an, entschlackt den  Körper, durchblutet und reinigt die Haut, steigert die Abwehrkräfte und  entspannt Muskulatur und Psyche.
In öffentlichen Saunen erlebt man allerdings Dinge, die man zunächst nicht glauben mag, die man auch kaum glauben kann, wenn am diese nicht selber erlebt und gesehen hätte. Aus diesem Grund will ich hier einige wünschenswerte Verhaltensregeln für öffentliche Saunen aufführen und einige NO GOs aufzählen..

Saline
Salzgrotte
Sauna
Palmengarten
Sole
Deko

Sauberkeit und Ordnung

Es klingt auf den ersten Blick selbstverständlich, ist es aber für einige Besucher nicht: Bitte verhalten Sie sich so und hinterlassen nicht nur die Sauna, sondern alle Bereiche des Bades so, wie Sie es sich wünschen würden dieses vorzufinden.
Vor der Benutzung der Sauna sollten Sie ausführlich Duschen und Ihren gesamten Körper reinigen.

Kein Glas oder andere zerbrechliche Gegenstände

Es ist wichtig, dass man zwischen den Saunagängen ausreichend viel trinkt und die meisten Gäste bringen sich Getränke mit. Achten Sie aber bitte darauf kein Glas oder andere zerbrechliche Gegenstände mitzubringen. Sicherlich passen Sie bei dem Umgang mit diesen Gegenständen auf, dass diese nicht zerbrechen, aber nur eine kleine Unachtsamkeit reicht aus und es ist doch passiert und das Glas zerbricht. Auf den meist glatten und gefliesten Böden können sich Splitter mehrere Meter weit verteilen und bilden sofort eine Verletzungsgefahr für alle Saunagäste. Nehmen sie als Alternative Getränke in PET oder anderen Kunststoffflaschen.

Warum soll man nackt in die Sauna?

… wegen der Kühlung des Körpers und der Hygiene.
Wenn Schweiß auf der Körperoberfläche verdunstet, entzieht er der Haut die Wärme. Das ist einer der wichtigsten Temperaturregler des menschlichen Körpers. Damit die Kühlung funktioniert, muss der Schweiß aber auch verdunsten können! Ist eine Körperstelle bedeckt, kann der Körper überschüssige Wärme nicht abgeben. Hinzu kommt, dass auch die Wärme, die der menschliche Körper selbst produziert, in der Kleidung „hängen bleibt“. Ein doppelter Aufheizungseffekt also.
Egal, wie groß oder klein die bedeckte Körperstelle ist, an ihr herrschen ungesunde mikroklimatische Verhältnisse. Was den Körper bedeckt, ist darüber hinaus nicht immer gesund – schon gar nicht in der Sauna. Synthetik und manche andere Stoffe (und die darin enthaltene Chemie) reagieren mit Wärme und Schweiß viel leichter. Die Problematik von in der Sauna getragenen Kleidungsstücken endet nicht an der Saunakabinentür. Ein feuchtwarmes Klima, wie es unter dem Stoff herrscht, ist ein hervorragender Tummelplatz für Bakterien und Pilze. Und: Andere Saunagäste wären auch bestimmt nicht erfreut, wenn solche Wäschestücke hernach im Tauchbecken oder im Schwimmbad „gewaschen“ würden.
Wird Badebekleidung anschließend weiter auf der Haut getragen, entsteht der Effekt, den jeder vom Strandbad kennt. Das Wasser verdunstet jetzt teilweise an der Luft und darunter wird es kalt. Natürlich auch im dafür besonders anfälligen Unterleibsbereich.
In der Zeit zwischen den Saunagängen muß man nicht nackt durch die Gegend laufen. Hier ist ein umgehangenes Sauna Tuch oder ein Bademantel sehr empfehlenswert.
Das Tragen von Badeschuhen im Saunabereich ist zu empfehlen (Rutschgefahr, Fußilzansteckung). Außerdem bleibt die Fußwärme so gut erhalten. Die Sauna selbst  allerdings wird ohne Badeschuhe betreten: Da viele Saunen nur  gedämpft beleuchtet sind, könnten von der Bank herabsteigenden Gäste über sie stolpern.

Kein Schweiss auf das Holz

Bitte legen Sie ein möglichst trockenes, ausreichend großes und saugfähiges Tuch unter des gesamten Körper und auch unter die Füße. Der nächste Gast freut sich über eine saubere und trockene Bank.

Körperreinigung aber keine “Körperpflege”

Das Saunieren dient der Reinigung des gesamten Körpers und sollte auf jeden Fall mit einer gründliche Dusche beginnen. Auch nach jedem Saunagang sollte man sich ausreichend abduschen. Was für viele Gäste jedoch unangenehm ist, ist anderen Gästen bei der Körperpflege zu beobachten. Pediküre, Maniküre, (Intim-) Rasur oder andere Haar-Entfernungen sind unerwünscht.

Bürsten und Peeling-Tücher

Sind Bürsten in der Sauna angebracht, um damit das Schwitzen zu aktivieren?
Klare Antwort: Nein! Für Sauna-Neulinge, die eventuell noch schlecht schwitzen, ist eine Bürstenmassage mit einem mittelharten Exemplar in Verbindung mit einem warmen Fußbad vor Betreten der Sauna angebracht.
In der Sauna ist dies nicht nur lästig für die anderen Gäste, es stört auch die Entspannung. Selbst diese geringe Muskelbelastung führt bereits zu einer unnötigen Erhöhung der Herztätigkeit und der Atmung, was besser zu vermeiden ist. Die Sauna gilt außerdem nicht zuletzt deshalb als die schönste Art zu schwitzen, weil dies ohne Anstrengung und ohne Arbeit geschieht – allein durch die zugeführte Wärme.

Schmuck in der Sauna? „Ein heißes Eisen!“

Jedes Metall wird in der Sauna zum „heißen Eisen“. Schmuck, vor allem solcher, der nicht ständigen direkten Kontakt zur Haut hat (wie ein Ehering etwa), erwärmt sich durch Wärmestrahlung so stark, dass er bei Hautkontakt schmerzhafte Verbrennungen hervorrufen kann.
Deshalb sind auch alle notwendigen Metallteile der Sauna selbst (wie z.B. Nägel und Schrauben) tief versenkt angebracht, um jegliche Berührung zu vermeiden. Grundsätzlich gilt: Schmuck hat in der Sauna nichts zu suchen! Neben dem gesundheitlichen Aspekt sollte man dabei auch bedenken, dass der Schmuck für solche extremen Temperaturschwankungen nicht konzipiert ist. Gefasste oder geklebte Schmuckteile könnten schnell aus der Form geraten.
Für Brillen gibt es vor der Sauna spezielle Ablagen. Falls Sie ohne  Brille nichts sehen, sollten Sie daran denken, dass die Brille nach  Betreten der Sauna beschlägt. Eine gute Alternative sind Kontaktlinsen. Fühlen sich die Augen damit trocken an, einfach häufiger zwinkern.

Verhalten am Eisbrunnen

In vielen Bädern stehen Eisbrunnen  aus denen sich die Gäste Crushed Ice zur Abkühlung entnehmen können. Hierbei sollte jeder Gast beachten, dass zur Entnahme ausschließlich die bereitgestellten Löffel oder Kellen verwendet werden. Einmal entnommenes Eis bitte nicht zurück in den Eisbrunnen werfen. Beim Abreiben mit dem Eis bitte so weit vom Brunnen entfernen, das kein Eis zurück in den Brunnen fällt. Sich im Eisbrunnen zu waschen ist ein absolutes NO GO!
Bakterien lieben Crushed Ice. Da der Eisbrunnen während des Betriebes nur durch die Entnahme des Eises “gereinigt” wird, können sich die Bakterien hier rasend schnell vermehren. PS: Das Eis aus den Brunnen ist nicht für den Verzehr gedacht!

Eis in der Sauna

Dieses Thema führt immer wieder zu Diskussionen und ich habe selten so viele fadenscheinige Gründe wie bei diesem Thema gehört. In vielen Saunen wird mittlerweile das Einreiben mit Eis in der Sauna aus gesundheitlichen Gründen untersagt.
Hierzu sollte man wissen, was mit dem Körper in der Sauna passiert:
Die Hauttemperatur erhöht sich in der Sauna um ca. 10 Grad und die Kerntemperatur um 1 Grad. Die Erhöhung der Körpertemperatur auf bis zu 39 °C während der Schwitzphase (künstliches Fieber) bewirkt innerhalb des Körpers dasselbe, was auch ein echtes Fieber bewirkt, nämlich eine erhöhte Aktivität von Immunzellen wie neutrophilen Granulozyten, Makrophagen und Lymphozyten, die für die Infektabwehr wichtig sind. Zum einen versucht der Körper die Haut durch Verdunstungskälte zu kühlen (Schwitzen) und zum anderen durch den Wärmetransport von der Peripherie zum Körperkern (durch Konnektion über den Blutkreislauf) die Hauttemperatur zu regulieren. Die ekkrinen Schweissdrüsen erhalten das Wasser (99% Schweissanteil) über die Kapillargefäße. Deshalb werden die bei Wärme auch weit gestellt. Kühlt man jetzt die Haut mit Eis, so kommt es zur Erhöhung des peripheren Widerstandes in der Haut und die Schweissproduktion von ca. 10g/min nimmt drastisch ab. Dadurch kann der Körper keine Wärme mehr abbauen. Dieses Ergebnis ist also nicht nur kontraproduktiv und die Sauna fühlt sich heisser an, als sie tatsächlich ist.
Lebensgefahr besteht sogar, wenn man mit dem Eis die Halsschlagader oder die Schläfe kühlt. Die geweiteten Blutgefäße ziehen sich dabei schlagartig zusammen. Bei Personen mit Ablagerungen von Kalk und Cholesterin an den Gefäßinnenwänden (Arteriosklerose) können sich diese Ablagerungen lösen. Durch den Blutkreislauf gelangen diese Ablagerungen (Plaque) dann z. B. ins Gehirn, wo diese dann für eine Hirn-Arteriosklerose (Thrombose), eine Hirn-Embolie oder Hirn-Blutung (hämorrhagischer Infarkt) oder Schlaganfall (Apoplex) führen können. Gelangt der Plaque nicht in das Gehirn, sondern zum Herz kann dieses zu einem Herzinfarkt (Myokardinfarkt) führen. In all diesen Fällen besteht akute Lebensgefahr und schnelles Handeln ist gefordert.
Vom medizinischen Aspekt her sollte man daher auf das Einreiben mit Eis verzichten.
Man kann das Eis in der Sauna aber auch positiv verwenden, in dem man sich etwas Eis unter die Füße legt: In der Haut des menschlichen Körpers befinden sich die so genannten Kälte- und Wärmerezeptoren. Diese sind Empfindungsnerven, welche uns darüber informieren, was eigentlich warm oder aber kalt ist. Diese Rezeptoren stehen über Nervenbahnen reflektorisch mit vielen Nervenzellen zusammen, welche sich in großer Vielzahl im Bereich der Füße befinden (siehe auch Fußreflexzonenmassage). Die Fußreflexzonen in der Fußsole sind mit allen inneren Organen direkt verbunden und reagieren daher schneller als andere Rezeptoren. Der an den Füßen plötzlich auftretende, kräftige Kältereiz spielt dem Körper vor, es sei kalt, obwohl er in der Sauna sitzt.  Da die Rezeptoren in der Haut weiterhin “Hitze” melden, versucht der Körper umso stärker gegen die Hitze anzukämpfen. Die Herz-Frequenz steigt leicht an, was bei den geweiteten Blutgefäßen dazu führt, dass der Körper ohne zusätzliche Anstrengung für das Herz besser durchblutet wird (Konsensuelle Gefäßreaktion). Die Konnektion kann besser stattfinden. Ein leichtes “Herzklopfen” ist bei dieser Anwendung  normal und gewünscht.

Hunger

Vor dem Saunieren sollte auf ein opulentes Mahl verzichtet werden, denn  der Körper und der Kreislauf sollten nicht durch die Verdauungsarbeit  belastet werden. Hungrig Saunieren sollten Sie aber auch nicht, da dies  ebenso zu Unwohlsein und Kreislaufproblemen führen kann.

Ausreichend viel trinken - aber kein Alkohol

Während des Saunagangs verliert der Körper viel Flüssigkeit (bis zu zwei Liter). Zwischen den einzelnen Saunagängen sollten Sie deshalb ausreichend viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Am besten eignen sich Wasser oder Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz.
Von Alkohol in der Sauna ist abzuraten, da beim Genuss von Alkohol  die Blutgefäße erweitert werden und das ist in der Sauna ohnehin  schon der Fall. Die Folge: Das Herz muss erheblich mehr leisten, um den  ganzen Körper mit Blut zu versorgen. Im Ernstfall droht dadurch ein  Kreislaufzusammenbruch.

Ein Foto - bitte lächeln!

Auch wenn viele Saunaanlagen sehr hübsch gestaltet sind und vielleicht  ein Foto wert wären: Das Mitnehmen von Fotoapparaten und  Handys ist in der Regel verboten. Wer will schon nackt in der Sauna  fotografiert werden? Lassen Sie also alle Geräte, die Fotos machen  können oder danach aussehen, im Schließfach der Umkleidekabine  beziehungsweise im Wertfach im Saunabereich.

Geselligkeit

Der Grund vieler Menschen, eine Sauna zu besuchen, ist die Geselligkeit. Man trifft bekannte Leute, lernt neue kennen und tauscht sich aus.
Wegen der besonderen Situation des Nacktbereiches ist ein korrektes  Verhalten der Saunagäste unabdingbar. Vermeiden Sie Situationen, die  falsch interpretiert werden können.

Ruhe bitte!

Ruhe in der Sauna ist ein großes Thema. Gespräche sind zwar nicht  grundsätzlich verboten, doch niemanden interessiert Klatsch und Tratsch  fremder Leute. Wenn Sie Gespräche führen, dann bitte nur sehr leise  und über unverfängliche Themen, die keine Konflikte provozieren. Tabu  sind Gespräche allerdings in ausgewiesenen Ruhesaunen und Ruheräumen. Hier stehen Entspannung und Erholung für Körper und Geist im Mittelpunkt. Außerdem verbraucht der Körper beim Reden mehr Sauerstoff, der in einer sehr vollen Sauna gegen Ende des Aufgusses auch schon mal knapp werden kann.
Eine beliebte Ausnahme: Die “Heiße Plauderrunde”. Hier darf man reden - solange man noch atmen kann...